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  • Lea

REZENSION: KRONENKAMPF VON VALENTINA FAST

Aktualisiert: 8. Juni 2022



Wenn Fiana sich eine Sache tief im Inneren wünscht, dann ist es, ein ganz normaler Mensch zu sein – ohne Magie und ohne großes Ansehen, aber zumindest frei. Frei von Verpflichtungen und frei in der Wahl ihres Ehemanns. Doch Fiana trägt ein dunkles Geheimnis mit sich herum, welches sie jede Vollmondnacht zu verschleiern versucht. Als dieser Schleier auf einmal Brüche bekommt, muss sich Fiana dem Kronenkampf stellen, denn in Alandra herrschen diejenigen, die am meisten Eisen- bzw. Kupfermagie in sich tragen. Obwohl Fiana nicht regieren will, muss sie alles geben und darf dennoch nicht gewinnen, denn ansonsten erwartet sie nur der Tod.

 

„Kronenkampf“ ist eine fantastische Liebesgeschichte für junge Frauen und ein Einteiler, was gefühlt heutzutage immer seltener wird. Ich habe es genossen, einmal nicht auf eine Fortsetzung warten zu müssen 😉. Was mir sofort auffiel, waren die Kapitelnamen, die ich auch schon lange nicht mehr gesehen habe. Sie fassten gut und spannend die Kapitel zusammen, ohne dabei zu viel zu verraten. Valentina Fast gelingt es ausgezeichnet, Sinneswahrnehmungen in Worte zu fassen und erlebbar zu machen. Einige meiner Lieblingssätze waren diese hier:


„Zwischen uns lag Wasserdampf und ein merkwürdiger Geruch nach Gefahr.“ (S. 86)

„Plötzlich zerschnitt ein gellender Schrei die Luft und stieg hinauf zu den Göttern, um ihnen von meinen Schmerzen zu berichten.“ (S. 384)


Außerdem schreibt auch Valentina Fast sehr poetisch, was sich an dem Anthropomorphismus


„Meine Magie flackerte auf, aber ich unterdrückte sie und erstickte ihr Fauchen.“ (S. 108)


erkennen lässt. Fianas Geschichte baut zu einem großen Teil auf einer Liebesgeschichte auf, doch sie verdeutlicht viel mehr, wie wichtig Freundschaften sind. Außerdem schafft es Fiana, aus einer Feindin eine Freundin zu machen, da sie sich immer freundlich und zuvorkommend verhält – von ihr können sich wahrscheinlich alle eine Scheibe abschneiden 😉.


Ein paar Dinge kann ich Valentina Fast jedoch noch mit auf den Weg geben. Leider waren einige Wendepunkte innerhalb Fianas Geschichte nicht annähernd so überraschend, wie sie sich diese wohl vorgestellt hat. Durch z.B. die Geheimhaltung, wer oder was Fiana in Wahrheit ist, hatte ich häufig schlimmere Vorstellungen, als mir die Auflösung am Ende bot. Somit wurde zu verschiedenen Aspekten eine Erwartungshaltung aufgebaut, die schlussendlich nicht erfüllt werden konnte. Das hat der Geschichte einiges an Spannung geraubt. Welche Aspekte das genauer betrifft verrate ich euch erst im Deep Dive, denn vielleicht möchtet ihr das Buch ja noch lesen.


Jetzt erzähle ich euch aber erst einmal noch ein bisschen detaillierter, worum es in „Kronenkampf“ überhaupt geht. Fiana ist Gesellschafterin und Freundin von Prinzessin Ariana, welche die Tochter der Eisenkönigin ist. Das Land Alandra wird von der Eisenkönigin sowie dem Kupferkönig gemeinsam regiert und Herrscher müssen stets die mächtigsten Eisen- bzw. Kupfermagier*innen werden. Aus diesem Grund gibt es alle zehn Jahre ein Turnier, in dem die stärksten Magier*innen gegeneinander antreten. Fiana, die vorgibt, ein magieloser Mensch zu sein, wird in eine Falle gelockt: Ariana scheint in Todesgefahr zu schweben und um sie zu retten, wendet Fiana Eisenmagie an. Da nun bekannt ist, dass sie Magie beherrscht, muss sie am Turnier teilnehmen, denn ansonsten werden ihr ihre magischen Kräfte entzogen, was i.d.R. mit dem Tod einhergeht. Obwohl sie nicht siegen will, muss sie alles geben, denn ansonsten wird ihre Strafe vollzogen.


Hier meine Einschätzung:

  • Genre: Fantastische Liebesgeschichte

  • Zielgruppe: eher weiblich, 14-25 Jahre

  • Spannung: 3 von 5 Sterne, da leider viele Dinge voraussehbar oder nicht annähernd so drastisch wie vorgestellt waren.

  • Spaß: 4 von 5 Sterne

  • Charaktere: Sehr authentisch, gut unterscheidbare Hauptcharaktere. Neben den Hauptcharakteren eher etwas flach, was jedoch in der Geschichte nicht gestört hat.

  • Leseempfehlung: Valentina Fast steigt zügig in die Geschichte ein, sodass schon früh Spannung entsteht. Wer nicht viel darüber nachdenkt, was kommt – ich neige leider dazu, dieses Rätsel immer wieder lösen zu wollen – kann sich hier überraschen lassen. Generell ist das Buch wert gelesen zu werden, denn der Schreibstil ist sehr anmutend und kreativ.


DEEP DIVE – ACHTUNG SPOILER!

Wer noch mehr über meine Meinung und Einblicke in „Kronenkampf“ wissen möchte, ist hier genau richtig. Ich werde nun das ein oder andere Detail ausplaudern, das mir während des Lesens der Geschichte in den Sinn gekommen ist.


ALLGEMEIN.

Das Buch „Kronenkampf“ von Valentina Fast lässt sich leicht lesen, ist einfühlsam geschrieben und lässt zu, dass ich Fianas Welt relativ schnell verstehe. Ich finde es klasse, dass die Bezirke in Alandra von Frauen geführt werden und auch dass ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis bei den König*innen besteht – obwohl am Kronenkampf sowohl Männer als auch Frauen teilnehmen. Mit der Integration der Metallenen in die Gesellschaft, drei Hochzeiten und einer Schwangerschaft hätte das Buch kaum ein glücklicheres Happy End finden können. Wie bereits geschrieben, empfand ich persönlich die Geschichte als zu vorhersehbar, aber das ist eine rein subjektive Einschätzung, und die kreative Welt, in die Valentina Fast mich entführt hat, macht diesen Aspekt schnell wieder wett.


Optisch war das Buch sehr ansprechend gestaltet und vor allem das Zeichen, das Mond und Sonne vereint, wurde grafisch schön umgesetzt, sodass ich stets ein klares Bild vor Augen hatte, wie die Male auf dem Handrücken der Magier*innen aussahen.


AUFBAU DER WELT.

Wie oben beschrieben, herrschen in Alandra zwei König*innen: der Kupferkönig und die Eisenkönigin. Die Oberhäupter werden zeitversetzt alle zehn Jahre durch den Kronenkampf ausgewählt und das Gesetz besagt, dass immer nur die Stärksten das Land regieren dürfen bzw. müssen. Eine solche Herrschaftsform habe ich in noch keinem anderen Buch gelesen. Ich habe mich sofort gefragt, ob das funktionieren kann, ob die Könige sich nicht gegenseitig ausstechen wollen oder ob der Stärkste im Land womöglich keinerlei Führungskompetenzen hat. Diese Problematiken wurden in der Geschichte nicht thematisiert. Ich freue mich, dass die gewählten König*innen sehr selbstlos sind und ihrer Pflicht, dem Land zu dienen, gewissenhaft nachkommen – immerhin haben neue König*innen ja auch eine Anlernzeit von fünf Jahren. In dieser Zeit lässt sich schon einiges lernen.


Kaum jemand hat Alandra je verlassen, denn das Land wird im Norden von unüberwindbaren Bergen, im Süden von einer menschenfeindlichen Wüste, im Westen von einem tödlichen Meer und im Osten von einer Mauer eingegrenzt. Hinter dieser Mauer lauern die sogenannten Dragen. Dragen sind fleischfressende Monster, die einst Magier*innen waren. Hier möchte ich kurz die Gesellschaft genauer beschreiben. Es gibt Menschen und Eisen- bzw. Kupfermagier*innen. Angeblich haben die Götter ihre Magie an einige Menschen weitergegeben. Bei einer Zeremonie, die stattfindet, wenn die Menschen 16 Jahre alt sind, zeigt sich auf ihrem Handrücken entweder nichts, eine Sonne (Kupfermagie) oder ein Mond (Eisenmagie). Prinzipiell sollten die Magier*innen entweder die Eisen- oder die Kupfermagie beherrschen. Im Verlauf der Geschichte kommt jedoch heraus, dass es auch Personen, die Metallenen, gibt, die beide Arten der Magie beherrschen. Das ist jedoch verboten und Personen, die das betrifft, werden verbannt. Wenn nun Kupfer- und Eisenmagier*innen ihre Magie gegeneinander einsetzen, führt das dazu, dass sich eine*r von beiden in einen Dragen verwandeln. Genauso kann es auch passieren, dass sich bei zwei Liebenden unterschiedlicher Magien, eine Person in einen Dragen verwandelt. Manchmal haben sie jedoch Glück und aus der Verbindung entsteht ein Kind, dass dann in der Lage ist, beide Magien einzusetzen. Das sind dann also die Metallenen. Da die Gefahr, zu einem Dragen zu werden, so groß ist, sind Beziehungen zwischen den Kupfer- und Eisenmagier*innen verboten.


Die fleischfressenden Monster wieder loszuwerden, ist sehr schwierig, denn ihnen muss der Kopf abgeschlagen werden. Eine Heilung der Dragen oder eine Möglichkeit, die Verwandlung zu vermeiden, wurde im Buch nicht gefunden. Dafür kommt jedoch am Ende der Geschichte heraus, dass die Metallenen die Dragen steuern können. Somit können sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit des Königreiches leisten.


PERSONEN UND BEZIEHUNGEN.

FIANA.

Fiana lebt im Königspalast und hat sich nach dem Tod ihrer Mutter von der Küchenhilfe zur Gesellschafterin der Prinzessin hochgearbeitet. Zu Beginn des Buches unterzieht sie sich einem Ritual, dass ihr wahres Ich verschleiert. Wer bzw. was sie ist, ist die Frage, die sich durch dreiviertel des Buches zieht. Der sogenannte Schleier wird monatlich bei Vollmond erneuert und scheint im ersten Monat des Buches irgendwie defekt zu sein. Andere Menschen bemerken, dass sie anders ist. Kaydem (s.u.) wird misstrauisch und Marek (s.u.) schenkt ihr eine Schnitzerei von einem Dragenweibchen. Valentina Fast möchte das Geheimnis um Fianas Person so lange wie möglich geheim halten und baut immer Sätze ein wie, z.B.:


„Doch sie hatte keine Ahnung, wer ich in Wirklichkeit war.“ (S.169)

„Das Wissen, dass er mein wahres Ich niemals akzeptieren würde, schnürte mir die Kehle zu.“ (S. 185)


Dadurch, dass ein so großes Geheimnis aus der Sache gemacht wird, denke ich schon relativ zeitnah, dass Fiana ein Drage sein könnte. Vielleich steckt in ihr das Geheimnis, wie man einen Dragen zurückverwandeln oder im Zaum halten kann, dachte ich mir. Aber da hatte ich zu hoch gepokert. Hier die Wahrheit über Fiana: Relativ zeitnah wird klar, dass Fiana nicht wie vorgetäuscht, ein normaler Mensch, sondern eine Eisenmagierin ist. Noch später kann sie plötzlich auch Kupfermagie anwenden und mit den Dragen kommunizieren. Außerdem hat sie genau wie die Dragen dunkles Blut. Anders als andere Metallene, die ebenfalls beide Magiearten beherrschen und Dragenblut besitzen, wurde Fiana jedoch nicht durch die Verbindung ihrer Eltern zu einer besonderen Person. Fianas Mutter wurde während ihrer Schwangerschaft sehr schwach und aus diesem Grund injizierte ihr Fianas Vater Dragenblut. Das stärkte die Frau, doch solche Experimente waren verboten und so floh Fianas Mutter in den Palast. Als Fiana nun schon sehr jung die ersten Anzeichen von Magie aufzeigte und das Schwarz ihres Blutes erkennbar wurde, entschloss ihre Mutter, sie mit einem magischen Schleier zu schützen, der auch die Magie in Fiana einschloss. Obwohl Fiana viele Eigenschaften mit den Metallenen teilt, gehört sie nicht zu ihnen, denn je mehr Magie sie verwendet, desto stärker reagiert ihr Dragenblut, sodass ihr Körper Stück für Stück zerfällt.


WEITERE CHARAKTERE.

Ariana ist die Tochter der Eisenkönigin, bevor diese von Fiana abgelöst wird. Sie ist die beste Freundin von Fiana und die beiden unterstützen sich in allen Lebenslagen. Obwohl sie als Kind der Eisenkönigin vermutlich sehr stark ist, muss Ariana häufig beschützt werden. Sie ist mit Cedrik verlobt, liebt jedoch seit vielen Jahren einen anderen Mann.


Kayden ist der Bruder des Kupferkönigs. Er bemerkt als erstes, dass Fiana nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. Nachdem er ihr eine Falle gestellt hat, kommt er Fiana während des Kronenkampfes immer näher und die beiden verlieben sich Hals über Kopf ineinander.


Cedrik ist Arianas Verlobter. Er scheint ein super langweiliger Mensch zu sein, doch seine Liebe zu Ariana ist immens. Als Ariana die Verlobung aufhebt, wird Cedirk sehr ungehalten. Interessant ist zusätzlich, dass Cedrik nicht so brav ist, wie er wirkt. In seinem Freundeskreis sind Personen, die verbotenerweise Experimente mit Dragen durchführen und auch er ist häufig auf dem Schwarzmarkt unterwegs.


Marek wird zunächst als Abenteurer vorgestellt, der schon das ganze Land durchquert hat. Er arbeitet auf dem Markt und schenkt Fiana die geschnitzte Figur eines Dragenweibchens. Später stellt sich heraus, dass er rücksichtslos Experimente mit den Metallenen, aber auch mit Dragenblut durchführt und er eigentlich Fianas Vater ist, der ihrer Mutter während der Schwangerschaft Dragenblut injiziert hat.


INHALT DES BUCHES.

Zu Beginn des Buches trifft sich Fiana mit Tiara, einer Metallenen, um den Schleier, also der Zauber, der versteckt, dass Fiana Magie in sich trägt, zu erneuern. Dabei läuft ihr Kayden über den Weg, der ihr Verhalten verdächtig findet. Weshalb er das tut oder weshalb er sofort bemerkt, dass Fiana magisch ist, ist mir leider bis zum Ende unklar. Wahrscheinlich war das Treffen reiner Zufall, doch an seiner Stelle hätte ich mir bei Fianas Verhalten nicht viel gedacht. Vermutlich hätte ich einen Monat gewartet und sie im Auge behalten, ob Fiana noch einmal in den Tempel schleicht, um den Zauber durchzuführen. Eine weitere Theorie kam mir viel später in den Sinn. Es wird an einer Stelle des Buches angemerkt, dass die vier größten Tempel nur von den Mönchen und den König*innen besucht werden dürfen. Wenn Kayden Fiana nun also beobachtet hat, wie sie den Tempel verließ, wäre das auf jeden Fall verdächtig. Leider weiß ich nicht, ob es sich hierbei um einen der besagten vier großen Tempel handelte. Wie auch immer: Kayden bemerkt, dass etwas mit Fiana nicht stimmt.


Während der folgenden Kapitel bekomme ich als Leserin einen guten Überblick über die Charaktere und die Gesellschaft, während Kayden Fiana immer näherkommt. Bei der Eröffnung des Kronenkampfes scheint jemand Ariana ermorden zu wollen. Intuitiv benutzt Fiana Eisenmagie, um ihre Freundin zu schützen, und verrät somit, dass sie kein normaler Mensch ist. Der Mordversuch war jedoch nur eine Illusion gewesen, eine von Kayden gestellte Falle, um Fianas Magie zu entlarven. Da Fiana offensichtlich in der Lage ist, Magie einzusetzen, doch bisher nicht an der Auswahl zu den Kronenkämpfen teilgenommen hat, wird sie vor die Wahl gestellt: Entweder sie muss am Kronenkampf teilnehmen (denn die Stärksten Magier*innen müssen herrschen) oder sie muss ihre Magie loswerden, was vermeintlich mit Fianas Tod einhergeht. Obwohl Fiana ihre Magie nicht kontrollieren gelernt hat, nimmt sie am Kronenkampf teil.


Es folgen nun vier Aufgaben, für die Kayden Fiana vorbereiten soll. Die erste Aufgabe besteht darin, zu testen, wie groß ihre Magie ist. Dafür muss Fiana eigentlich nichts tun, außer eine Flüssigkeit zu trinken. Die zweite Aufgabe ist die Durchquerung eines Labyrinths, in welchem sich Fiana ihren größten Ängsten stellen muss. Diese sind einsam alt zu werden und sich in einen Dragen zu verwandeln. Die dritte Aufgabe kommt überraschend und besteht darin zu prüfen, ob Fiana bereit ist, ihr Leben für andere Menschen zu opfern. Die vierte Aufgabe besteht darin, einen Geschicklichkeitsparkour mit Sportarten wie z.B. Messerwerfen, Bogenschießen und Stabhochsprung zu überwinden.

Zuletzt tritt Fiana gegen die aktuelle Königin an. Die Erfüllung der Aufgaben wird durch Mönche beobachtet und falls Fiana schummelt oder vortäuscht, schwächer zu sein, als sie ist, scheidet sie aus und ihr werden die magischen Kräfte entzogen. Kayden, zu dem Fiana während des Trainings eine sehr romantische Beziehung entwickelt, sagt daher zu Fiana:


„Deshalb musst alles geben und hoffen, dass es nicht reicht.“ (S. 152)


Es ist wenig überraschend, dass Fiana alle Aufgaben problemlos gewinnt. Tatsächlich dachte ich, der Kronenkampf wäre Hauptbestandteil des Buches, doch die Aufgaben waren stets sehr knapp auf wenigen Seiten beschrieben und nach der letzten Aufgabe war noch recht viel Buch übrig. Es ist auch wenig überraschend gewesen, dass Fiana sämtliche Aufgaben gewinnt, obwohl ich nicht davon ausgehe, dass Fiana jemals Bogen geschossen oder einen Stabhochsprung durchgeführt hat. Als bei Aufgabe drei ein Dragenangriff stattfand, war ich tatsächlich begeistert und dachte, es geht nun richtig los und der Wettbewerb, dessen Ausgang für mich offensichtlich war, würde nicht weiter vollzogen werden können, doch hier wurde ich leider enttäuscht, denn auch der Angriff war bloß eine Illusion gewesen.


Nach der Krönung zur Königin distanziert sich Fiana endgültig von Kayden, um nicht gegen das Gesetz zu handeln. Gleichzeitig steht Ariana endlich zu ihren Gefühlen und ihre Mutter löst die Verlobung zu Cedrik. Vier Tage später heiratet Ariana dann endlich ihre große Liebe. In der Hochzeitsnacht wird Arianas Mutter allerdings in ihrem Schlafgemach von einem Dragen angegriffen und dabei ermordet. Die Überraschung im Palast ist sehr groß und alle fragen sich, wie das passieren konnte bzw. wie der Drage unbemerkt ins Schloss kam. Im Gegensatz zur allgemeinen Ahnungslosigkeit, hatte ich sofort Cedrik ins Visier genommen. Zu Beginn des Buches wurde einer seiner Freunde festgenommen, da er mit Dragen experimentiert hatte. Außerdem war er von der Aufhebung der Verlobung mit Ariana alles andere als begeistert. Zuletzt stand in einem Nebensatz, dass Ariana und ihr Mann eigentlich in dem Schlafgemach nächtigen sollten, in dem Arianas Mutter gewesen war. Diese drei Aspekte machten Cedrik für mich persönlich zu dem größten Verdächtigen im Palast. Wie er es natürlich angestellt hatte, den Dragen zu kontrollieren – darauf hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Antwort.


Das Rätsel um den Mörder der ehemaligen Königin bleibt im Buch somit erst einmal ungelöst. Während der Trauzeremonie kommt es plötzlich zu einem weiteren Dragenangriff. Sechs dieser Ungeheuer stürzen auf den Schauplatz und Fiana muss wieder einmal Ariana beschützen, denn die Dragen haben es auf sie abgesehen. Bei diesem Angriff nutzt Fiana jedoch plötzlich Kupfermagie, die sie eigentlich nicht zeigen darf, und wird verletzt. Nun können alle sehen, dass in ihren Adern graues Dragenblut fließt. Außerdem stellt Fiana fest, dass sie mit den Dragen kommunizieren und sie somit von dem Angriff ablenken kann. Das alles hat jedoch zur Folge, dass sie vom Volk als Monsterkönigin bezeichnet und ihre Hängung verlangt wird.


Ähnlich wie bei Harry Potter, der mit der Schlange spricht, um einen Angriff abzuwenden, spricht auch Fiana mit den Dragen, um das Volk zu schützen, doch die seltsamen Laute werden als Aufhetzen interpretiert. Der Kupferkönig glaubt Fiana zwar, dass sie nichts Böses wollte, kann aber das Volk nicht beruhigen. Fiana wird eingesperrt und hat nur noch einen Tag zu leben. Ihre Freunde, u.a. Kayden und Ariana, retten sie aus der Zelle und wollen versuchen, herauszufinden, wer hinter den Dragenangriffen steckt. Sie treffen sich daher mit einem Mittelsmann, der Verbindungen zum Schwarzmarkt hat und ganz zufälligerweise Cedrik ist. Bei diesem Treffen werden die Freunde gefangen genommen und in den Dragenwald außerhalb der Mauer gebracht. Dort hat Marek ein Dorf errichtet, in dem die Metallenen Unterschlupf und Schutz finden können. Als Tausch dafür müssen sie sich diversen Experimenten unterziehen. Durch Summen sind die Metallenen in der Lage, die Dragen zu kontrollieren. Als Marek Fianas Freunde den Dragen zum Fraß vorwerfen will, kommuniziert Fiana mit den Dragen und hetzt sie auf Marek und Cedrik. Gemeinsam mit den Metallenen kann Fiana jedoch die Kontrolle über die Dragen, die in Rage geraten waren, zurückgewinnen. So kommen alle wieder heil zur Mauer, die den Wald von Alandra trennt.


Gemeinsam mit dem Kupferkönig entscheidet Fiana, dass die Metallenen in die Gesellschaft integriert werden sollen, denn sie können maßgeblich zum Schutz des Landes gegen die Dragen beitragen. Gleichzeitig dankt Fiana ab, denn die Magie, die sie verwendet ist endlich und wird sie irgendwann töten. Sie entscheidet sich auch dafür, sich die Magie entziehen zu lassen und überlebt als erste Person die entsprechende Zeremonie, welche Valentina Fast sehr schön beschrieben hat. Endlich ist Fiana der Mensch, der sie immer sein wollte. Frei von magischen Schleiern und in der Wahl ihrer Liebe. Endlich darf sie mit Kayden,der ein Kupfermagier ist, zusammen sein.


Was ich besonders schön fand, war der Gedanke, dass Fiana als Hauptcharakter nichts anderes wollte als „normal“ zu sein und sich dieser Wunsch am Ende auch erfüllte. Der innere Frieden, der Fiana zuletzt erfüllt, hat sich auch auf mich als Leserin übertragen und ich konnte das Ende der Geschichte leicht akzeptieren. Vielen Dank, Valentina Fast, für diese schöne und kreative Geschichte!


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