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REZENSION: PARTEM (1) VON STEFANIE NEEB


Buchcover Partem - Wie die Liebe so kalt von Stefanie Neeb

Deine Liebe kann dir gestohlen werden. Pass daher gut auf, wem du von ihr erzählst! Xenia und Jael sind Gegensätze. Sie füllt andere Menschen mit Gefühlen, Jael nimmt sie ihnen. Als sie sich zufällig berühren, werden beide überrascht. Jael, dessen Inneres sonst so kalt ist wie ein langer Winter, fängt plötzlich Feuer und Xenia die sonst bei jeder Berührung mit anderen Personen Geräusche hört, versinkt bei Jael in einer tiefen Stille.

 

„Partem – Wie die Liebe so kalt“ (Teil 1 von 2) ist ein Urban Fantasy-Roman über Liebe, Vertrauen und Freundschaft. Gerade die Freundschaft ist bei den beiden Hauptfiguren Xenia und Felix das Fundament, auf dem die gesamte Geschichte aufbaut, und egal wie viel sie gerade um die Ohren haben und wie schön ihr Leben gerade ist, sind sie doch immer füreinander da.


„Gewitter entstanden ja bekanntlich immer dann, wenn zwei Stimmungslagen aufeinanderprallten. Sein Hoch Chrystal prallte einfach gerade hart auf Xenias Tief Jael. Aber verstehen konnte er sie.“ (S.187)


Darum geht es in „Partem" kurz und knapp: Vier Jungs und eine Frau stehlen ihren Mitmenschen die Liebe – aber nicht nur die romantische Liebe, sondern jegliche Arten von Liebe sind willkommen: die kindliche Entdeckungsfreude, Freundschaft, elterliche Liebe oder auch die Selbstliebe. Und dieser Diebstahl scheint gar nicht mal so schwer zu sein. Vertrauen aufbauen, mit dem Opfer sprechen, ihm oder ihr dann einen Gegenstand stehlen und seine oder ihre Liebe an diesen Gegenstand binden. Habt ihr noch Fragen? Nein? Dann kann es ja losgehen …


Scherz beiseite – es handelt sich ja um einen Zweiteiler, also ist es gut, wenn ich als Leserin noch ein paar offene Fragen habe, aber ich hatte bei „Partem“ leider lange Zeit das Gefühl, nicht so recht zu wissen, wie alles funktioniert. Ich würde auch jetzt noch nicht meine Hand dafür ins Feuer legen, dass ich alles verstanden habe. Nichtsdestotrotz versuche ich, euch einen Überblick über die Welt, die Hauptcharaktere und den Inhalt des Buches zu geben.


WELTENBAU.

Der Partem ist eine geheime Organisation, die anderen Menschen die Liebe raubt. Das Oberhaupt des Partems ist der Sopremus. Darunter folgen vier Personen, die die wichtigsten Funktionen innehaben: Inspectio (interne und externe Kontrolle), Scientia (Wissenschaft), Educatio (Erziehung und Bildung) und Administratio (Führung). Ich bin mir nicht sicher, wie groß dieser Partem eigentlich ist. Eventuell sind es nur diese fünf Personen und danach beginnt so eine Art innerer Kreis, es kann aber auch sein, dass der Partem wesentlich größer ist, denn es arbeiten sehr viele Menschen für diesen und irgendwie kommt auch echt viel Geld rum. Fakt jedoch ist, dass sich alle in dieser Organisation vermummen, es werden Rekruten ausgebildet, die die Liebe besorgen müssen, und wer zu viel weiß, wird umgebracht. Irgendetwas setzt diesen Partem mächtig unter Druck, wodurch auch die Rekruten mehr leisten müssen.


In „Partem“ geht es also in erster Linie um fünf Rekruten auf ihrem Weg zur Abschlussprüfung. Dafür müssen sie die verschiedenen Liebesarten besorgen, wobei es sich bei der kindlichen Liebe um die einfachste Stufe und bei der romantischen Liebe um die schwerste handelt. Im Gegensatz zu den Insensiblen, die anderen Menschen Gefühle rauben, gibt es auch Menschen wie Xenia, die wie oben beschrieben, anderen Menschen Gefühle geben kann. Der Partem bezeichnet sie als Immuniten und möchte sie am liebsten alle aus dem Weg räumen. Anscheinend hat das Herz von Immuniten irgendeine positive Auswirkung auf den Partem, sodass sie Xenia einfangen und aufschneiden möchten.


Der Partem hat jedoch auch einen Gegenspieler: Die Rebellen. Sie verüben Morde und hinterlassen weiße Nelken, nachdem sie aktiv geworden sind. Vermutlich sind unter den Rebellen jede Menge Immuniten, die sollten sich schließlich irgendwie vor dem Partem schützen. Mehr als eben beschrieben weiß ich über die Rebellen und ihre Beweggründe leider noch nicht. Sehr wahrscheinlich gibt es dazu im zweiten Teil mehr Input.


HAUPTPERSONEN.

„Partem“ wird insgesamt aus vier Perspektiven erzählt. Die Kapitelüberschrift gibt mir als Leserin einen guten Einblick darüber, wessen Geschichte ich gleich verfolge.


Jael ist einer der fünf Rekruten. Er ist dem Partem treu ergeben und führt die Rekruten an. Er ist von ihnen auf der höchsten Stufe und verantwortlich für deren Versagen sowie deren Erfolg. Wenn er es bis zu seinem zwanzigsten Geburtstag auf die höchste Stufe schafft, werden seine Eltern und seine Schwester wiederbelebt. Das Treffen mit Xenia wirft ihn allerdings aus der Bahn, denn er erkennt sie sofort als Immunit (oder Immunitin?) und ist hin- und hergerissen, ob er sein Wissen zu seinem Vorteil nutzen oder sie sofort dem Partem melden soll. Während er sich mit der Entscheidung Zeit lässt, beginnt sein kaltes Herz Xenia wenigstens zu mögen.


Xenia ist die Immunitin, die gleich zu Beginn des Buches mit Jael zusammenstößt. Sie hat eine schwierige Kindheit hinter sich und ist daher sehr selbstständig. Bei der Berührung mit anderen Menschen hört sie für gewöhnlich deren individuelle Klänge und ich vermute, dass diese irgendwann im Verlauf der Dilogie noch relevant werden. Xenia ist eine sehr temperamentvolle junge Frau und setzt sich vehement für ihre engen Freunde ein.


Felix kommt aus ärmlichen Verhältnissen, ist Xenias bester Freund und sein Geräusch ist ein Löwenbrüllen. Er ist – genau wie Xenia – sehr selbstständig und hilft mit, die Familie (Mutter und Schwester) zu ernähren. Er hat augenblicklich ein Auge auf Chrystal geworfen, bleibt aber im Kopf klar genug, um die richtigen Fragen zu stellen.


Chrystal = Kampfmaschine. Ihre Leidenschaft gilt dem Graffiti-Sprühen und Tattoo-Malen. Schon im ersten Kapitel, in dem sie in den Fokus rückt, weiß ich als Leserin, dass sie nicht die ist, die sie zu sein vorgibt. Ob ihr Name überhaupt Chrystal ist, ist auch nicht klar. Womöglich ist einfach ihre Vorgeschichte erfunden. Durch einige Andeutungen gehe ich davon aus, dass sie in dieser illegalen Organisation recht weit oben angesiedelt ist (sie kennt einige Personen aus dieser Organisation, die die Rekruten nicht kennen, und musste schon einmal Menschenopfer bringen; außerdem räumt sie immer wieder hinter Jael auf). Um unerkannt zu bleiben, konsumiert sie ein gewisses Präparat, dass ihre Identität sowie ihre Gabe verschleiert und ihre Wunden sehr schnell heilen lässt. Warum sie sich zu den Rekruten schleicht, ist mir allerdings schleierhaft. Vielleicht vermutet der Partem einen Verrat? Wer weiß. Nach dem zweiten Teil bin ich wahrscheinlich auch hier schlauer.


WORUM GEHT’S JETZT ALSO KONKRET?

Jael hat nur noch bis zum 20. Geburtstag Zeit, um die letzte Stufe seiner Ausbildung zu erreichen. Dafür muss er einer Person die romantische Liebe stehlen. Das will er bei Xenia machen, denn die Liebe eines Immunits scheint besonders wertvoll zu sein. Es gibt nur zwei Probleme: ihm sind die anderen Rekruten im Nacken, von denen er sich nicht überholen lassen will, und Xenia ist besonders störrisch. Xenia ist, was Jael betrifft, ziemlich hin- und hergerissen, denn der ist manchmal durchaus charmant und im nächsten Moment wieder unausstehlich.


„Durfte man so gucken? Durfte man einfach Arschloch sein?“ (S. 75)


Ihre Stimmung schwingt zwischen Lieben und Hassen – und ganz ehrlich kann ich ersteres nicht nachvollziehen, denn was Jael z.T. abzieht ist echt gruselig. Wenn mir jemand nachts hinterherläuft, um zu schauen, wo ich wohne und welche Namen an der Klingel stehen, wäre ich ganz sicher nicht verliebt, sondern hoch alarmiert – vor allem, nachdem die „neuen Nachbarn“ jede Menge Dinge mitgehen lassen. Ihre Zuneigung kann ich mir wirklich nur mit einem manipulierten Hormonspiegel erklären. Gut, dass Felix da ist und sie vor allen Feinden beschützt.


Neben dem Plot mit Xenia und Jael wird auch Chrystals und Felix‘ Liebesgeschichte erörtert. Chrystal verliebt sich in Felix, weil er in ihr durch seinen Gesang eine lang totgeglaubte Sehnsucht auslöst. Aber nicht nur das reizt sie an ihm: Er erhebt keinen Anspruch auf sie und zwingt sie nicht irgendetwas zu tun, was sie nicht möchte – lässt ihr ihren Freiraum. Das ist etwas, dass sie nicht mehr kennt, seit sie Teil des Partems bzw. der illegalen Organisation ist. Während sie also innerlich immer weicher wird, muss sie hinter Jael und seiner Gruppe „aufräumen“. Wenn es zu Komplikationen kommt, bricht sie in Häuser ein oder bringt Menschen um. Gleichzeitig tut sie so, als sei sie weit unter Jael und versinkt sehr schnell in einem Katz-Maus-Spiel mit ihm.


WIE WAR’S DENN JETZT?

Wir werden ja oft dadurch beeinflusst, was wir im Vorfeld gelesen haben. Im Vergleich zu den letzten Büchern, ist Stefanies Schreibstil sehr pragmatisch und recht schmucklos. Sie kommt schnell auf den Punkt und die Geschichte steht im Fokus. Hier war mir der Aufbau des Partems bzw. dieser gesamten geheimen Situation noch nicht deutlich genug – aber es gibt ja noch einen zweiten Teil.


Dafür waren die Charaktere sehr bildhaft und gut definiert. Ich konnte mich in alle Erzählperspektiven gut einfinden und die Story war sehr spannend. Auch wenn die Insensiblen ein bisschen was von Vampiren hatten, die zwar nicht das Leben, sondern eben die Liebe stehlen, hatten die Liebesgeschichten so immer eine Art Nervenkitzel, weil nie klar war, wann vielleicht doch ein Dieb zuschlägt. Außerdem waren die Kapitel angenehm kurz und aus dem „Eins geht schon noch“, wurde dann oft doch noch einmal eine Stunde weniger Schlaf. Außerdem brachte mich Stefanie das ein oder andere Mal zum Schmunzeln. Zwei Beispielsätze, die ich persönlich sehr schön fand:


„Ihr Atem stolperte, klang fast lachend, so als würde er sich über sie lustig machen.“ (S. 92)

„‚Nein. Ich hab … einen Freund, der sich damit beschäftigt.‘ Wikipedia hieß er mit Vornamen und hatte gestern Erstaunliches ausgespuckt.“ (S. 360)


Hier meine Buch-Einschätzung

  • Genre: Romantasy, Urban Fantasy

  • Zielgruppe: weiblich und männlich, 14-30 Jahre

  • Spannung: 4 von 5 Sterne

  • Spaß: 4 von 5 Sterne

  • Charaktere: Sehr gut definiert. Alle Charaktere haben ihre eigenen starken Charakterzüge und mir sind die verschiedenen Beweggründe weitestgehend klar. Ich hoffe, nach dem zweiten Teil sind keine Fragen mehr offen 😉.

  • Leseempfehlung: Wer nicht gerade auf der Suche nach poetischen Sätzen ist, findet hier ein leichtes und spannendes Abenteuer. Die Konsequenzen fehlender Liebe ist sehr schön dargestellt, genau wie die Wichtigkeit von Freundschaft.


INHALT DES BUCHES – ACHTUNG SPOILER!

Wer noch mehr über meine Meinung und Einblicke in „Partem (1)“ wissen möchte, ist hier genau richtig. Ich werde jedoch das ein oder andere Detail ausplaudern, das mir während des Lesens der Geschichte in den Sinn gekommen ist.


Das Buch beginnt mit einem recht verwirrenden Prolog. Meine Notizen dazu:


„Frau A bedroht Mann A und will dadurch Frau B abhalten, Phiolen mit Blut zu befüllen. Mann A ♥♥ Frau B. Frau B opfert sich, um Partem (??) zu vernichten.“


Nach dem ersten Buch, würde ich sagen Mann A = Jael, Frau B = Xenia, Frau A = Chrystal, aber sicher bin ich mir nicht und ich weiß auch nicht, wie sie dorthin kommen, denn momentan laufen alle noch in unterschiedliche Richtungen. Könnte daher auch eine falsche Vermutung sein. Selbst nach 450 Seiten, kann ich mit dem Prolog leider noch nicht so viel anfangen.


Dann beginnt also das Buch mit dem Aufeinandertreffen von Xenia und Jael. Dieses Treffen nehmen die beiden ganz unterschiedlich, aber gewaltig wahr:


Xenia: „Der Typ war eine Kathedrale. Kein Geräusch. Keine Stimmen. Nur diese tiefe, friedvolle Stille. Die sich viel zu schnell auflöste, als er zurückzuckte.“ (S. 16)

Jael: „Hitze! Aus Wärme wurde Hitze. Plötzlich loderte sie auf und versengte seine Haut. Jael zuckte zurück. Zu spät. Flammen brannten sich hoch. Breiteten sich aus. Ein glühendes Netz umschloss seinen Körper. In seinen Ohren begann es zu rauschen. Er hörte Schreie. Tosendes Wasser. Brechendes Holz. Jael schrie stumm dagegen an. Krampfte. Und weckte in sich die Kälte. Sie zischte durch seinen Körper. Vereiste sein Herz und überzog ihn von außen.“ (S. 19)


Um sich zu beruhigen, stiehlt Jael einem Passanten die Liebe. Hier kam mir sofort diese wichtige Frage in den Sinn, auf die ich bis jetzt keine Antwort habe: Wieso stehlen die Rekruten die Liebe überhaupt? Wer kann damit was bezwecken? Sie scheinen es nicht zu wissen, sondern liefern nur brav ab. Tatsächlich werden sie gefoltert, wenn sie nicht gut arbeiten, doch selbst Jael scheint sich erst im Laufe des Buches Gedanken darüber zu machen – und er arbeitet bereits seit rund zehn Jahren bei dieser geheimen Organisation. Die Liebe ist für die Rekruten etwas Minderwertiges, aber auch Gefährliches. Sie werden mit ihrer eigenen Liebe gefoltert und versuchen daher, keine mehr zu empfinden.


„Liebe schwächte. Liebe zerstörte. Liebe! Nur fünf Buchstaben, doch sie waren der Zugangscode zur Hölle.“ (S. 21-22)


Bei all der Gehirnwäsche des Partem, kann ich mir vorstellen, dass Jael irgendwann selbst zu einem Rebellen wird, vor denen er sich im ersten Buch noch fürchtet. Momentan ist er noch blind vor Gehorsam und beseitigt sogar das Zimmermädchen, nur weil es ein Handy dabeihatte und Fotos von der Wohnung machte.


„Lebte man, war man ein Lebender. Starb man, war man ein Toter. Sie stand genau dazwischen. Und diese Fahrt war ihre letzte.“ (S. 37)


Hier nun ein paar Hintergrundinformationen zu Xenia. Wie gefühlt alle Hauptpersonen in diesem Buch hat Xenia keinen Vater mehr bzw. kennt sie ihn nicht. Jael vermutet, dass er für das Immunit-Gen verantwortlich sein könnte. Ich bin der Meinung, dass er Xenias Mutter, die nach zerbrechendem Glas klingt, einmal entleert, d.h. ihr eine Liebe genommen, hat. Hier also gleich die Frage: Wie hängen die Insensiblen mit den Immuniten zusammen? Können alle Insensiblen auch Immuniten sein? Oder denke ich hier wieder einmal zu weit? Generell gehören die Immuniten wahrscheinlich zu den Rebellen und bekämpfen den Partem, der sie ja opfern will, um an ihre Herzen zu kommen. Nun aber erst einmal zurück zu Xenias Familie. Ihre Mutter ist eine Psychologin mit Angststörungen (was wiederum meine Vermutung des Entleert-Worden-Seins bekräftigt). Daher kümmert sich Xenia um sie.


„Meine Mutter will mich nicht, Felix. Sie braucht mich.“ (S.151)


Das Wichtigste ist nun: Im Haus neben ihr ziehen plötzlich fünf fremde, junge Menschen ein (u.a. Jael und Chrystal) und diese neuen Leute, scheinen auch noch kriminell zu sein, denn gleich am ersten Tag beobachtet Xenia, wie einer der Jungs eine Passantin anfährt und dann auch noch bestiehlt. Die neuen Nachbarn gehen zufälligerweise auf dieselbe Schule wie Xenia, obwohl sie wesentlich älter aussehen. Nun beginnen sie, ordentlich alles aufzumischen. Während die Jungs Gegenstände mit der Liebesenergie stehlen, schafft es Chrystal irgendwie, sich zu tarnen und Jael hinter’s Licht zu führen. Sie selbst kann keine Menschen entleeren, da sie ja irgend so einen Zaubertrank genommen hat. Jael, der aufgrund seiner hohen Stufe besonders von Xenias Ausstrahlung betroffen ist, trägt Glaslinsen, um sich vor ihr zu schützen. Die Stimmung in der Schule wird zunehmend schlechter, denn wer von der Liebe beraubt ist, bleibt stumpf, traurig oder aggressiv zurück.


„Gefühle entleeren bedeutete, mit der Konsequenz leben zu müssen. Neben dem Gewinn stand immer auch der Verlust.“ (S. 63)


Die Frage ist nun, was bedeutet das für Xenia? Wenn sie Menschen mit ihren Gefühlen befüllt, wird sie dann leerer? Wie äußert es sich, dass sie Menschen befüllen kann. In der Regel haben diese ja schon Gefühle. Und Menschen, die von Insensiblen geleerten wurden, können ihre Gefühle nur zurückerhalten, indem sie den Gegenstand zurückerlangen, an den ihre Liebe gebunden wurde. Was bringt ihr also diese Gabe? Auch hier hoffe ich auf weitere Informationen.


Um noch schneller an die Liebe ihrer Mitschüler*innen ran zu kommen, schmeißen die Rekruten eine Party, zu der Jael Xenia explizit auslädt.


„‚Du bist bei uns nicht erwünscht.‘ Kalt und trocken sprach er die Worte aus. Worte, die wie Schläge dafür sorgten, dass etwas in ihr zerbrach.“ (S.185)


Trotzig geht Xenia trotzdem dorthin und überrascht Jael, der ohne Glaslinsen nichts gegen sie ausrichten kann. Bei einem intensiven Blick, springt die Energie auf die beiden über, sodass Xenia das Bewusstsein verliert und Jael von Liebe geflutet wird. In der Hoffnung, dass das vergiftete Wasser all ihre Erinnerungen löschen wird, erzählt Jael Xenia alles über ihn und die Immuniten. Pech für Jael, dass Chrystal zuvor die Flaschen vertauscht hat (oder irgendein Fehler passiert ist), denn Xenia erinnert sich noch glasklar an das Geschehene und testet nun Stück für Stück ihre Gabe, doch das Ergebnis macht ihr Angst. Ihre Hände werden kalt und durchsichtig, ein anderes Mal feuerrot mit schwarzen Venen.


Aber nun erst einmal wieder zurück zum Tag nach der Party. Nachdem Jael einer Mitschülerin die Selbstliebe geraubt hat, überlebt sie einen Selbstmordversuch. Aus Angst, sie könnte etwas erzählen, wollen Jael und Chrystal sie töten. Hier frage ich mich wirklich, wen die beiden alles umbringen wollen, denn so langsam kommt raus, dass die Party weite Kreise zieht. Chrystal bricht auf jeden Fall ins Krankenhaus ein und tauscht die Tabletten der Mitschülerin durch Gift aus. Aus Mitleid geht sie jedoch zurück und vertauscht die Namensschilder auf den Tablettenschachteln, sodass die Mitschülerin ein weiteres Mal überlebt.


Um herauszufinden, was mit ihr nicht passt, geht Xenia zu einer Messe für Alternativmedizin. Am Tag vor der Messe stellt sie in einem Online-Forum einen Kommentar online, der sie als Immunitin identifiziert. Sie nutzt den Username „Pippi Langstrumpf“ auf Englisch. Jael begleitet sie zur Messe und verlangt von ihr, dass sie eine Perücke mit zwei roten Zöpfen trägt. Hier dachte ich, er hätte den Kommentar von Xenia gelesen, aber es stellt sich heraus, dass das bloß Zufall war und der Partem sie aufgrund dieser Perücke identifizieren kann. Ich hoffe, irgendwie können die Mitglieder des Partem Immuniten auch anders identifizieren, denn dieser Zufall ist schon riesig.


Jemand aus dem Inneren Kreises des Partems erkennt also Xenia als Immunitin (hoffentlich nicht an den Zöpfen) und verfolgt sie. Jael und Xenia werden getrennt, aber die Rebellen retten Xenia und Jael gibt dem Vertreter des Inneren Kreises dann den Rest, indem er ihn vergiftet.


Ein paar Tage später will Xenia Felix‘ Schwester abholen und sieht, wie einer der Rekruten ihr etwas abnimmt. Sie will die Entleerung rückgängig machen, scheitert jedoch, woraufhin das junge Mädchen in ein Koma fällt und ins Krankenhaus gebracht wird. Jael berichtet ihr daraufhin wie alles zusammenhängt, was er für gewöhnlich tut und dass Xenia es nicht rückgängig machen kann. Vielmehr hat sie durch ihre schnelle Reaktion das Koma erst ausgelöst. Xenia verlangt nun den Gegenstadt zurück, der Felix‘ Schwester gestohlen wurde. Als Jael sich weigert, sagt sie ihm den Kampf an. Jael verlässt sie und meldet sie dem Partem, bevor eine andere Person aus seinem Team ihm zuvorkommen kann.


Auch wenn Chrystal und Felix in meiner Inhaltbeschreibung nun etwas in den Hintergrund gerückt sind, sind sie doch sehr wichtige Einflussfaktoren für die Geschichte. Ihre Liebesgeschichte ist nahbar und natürlich aufgebaut. Sie kommen sich immer wieder näher und nehmen dann wieder einen gewissen Abstand ein. Dass Chrystal auch im zweiten Teil eine tragende Rolle spielen wird, beweist schon ihre einflussreiche Position innerhalb der illegalen Organisation. Ich vermute auch, dass Felix im nächsten Buch aktiv werden muss, denn er wird Xenia nicht dem Partem überlassen. Er wird sie beschützen wollen und nur ungern von ihrer Seite weichen. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung!

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